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Lies im Namen deines Herrn!

Lies im Namen deines Herrn!

„Lies im Namen deines Herrn, Der erschaffen hat.“ (Sûra 96:1).

Wir wissen alle, dass der obengenannte Vers die erste Offenbarung ist, die unser geliebter Prophet Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erhielt. Dies ist gewiss die Grundlage, um Wissen und Barmherzigkeit von Allâh dem Allmächtigen und Majestätischen zu erlangen. Heute werden wir einen Blick auf den Nutzen werfen, sich mit dem Lesen von Büchern zu beschäftigen. Ich werde zudem aufzeigen, dass das Lesen im Internet nicht dasselbe ist wie das Lesen eines Buches, wie einige von uns das eine durch das andere vielleicht ersetzen wollen.

Ein Buch wird als bester „Freund“ bezeichnet. Dies wird von einem der frühesten arabischen Schriftsteller (Al-Dschâhidh) betont: „Wenn der einzige Nutzen eines Buches der wäre, dass es einen von törichter Tagträumerei abhält und einen daran hindert, leichtfertig zu sein, dann würde es gewiss als ein wahrer Freund angesehen werden, der einem einen großen Gefallen getan hat.“ Es ist außerdem bekannt, dass das Lesen von Büchern Angst und Trauer lindert (zitiert aus „Sei nicht traurig!“). Es ist gewiss wahr, dass einige Menschen nicht besonders gerne lesen und es anderen schwer fällt, ein Buch in die Hand zu nehmen, wenn sie von Gefühlen überwältigt sind. Doch kann ganz im Gegenteil ein Buch einen davon abhalten, ständig über den gleichen Ärger oder irgendein anderes Gefühl, das man verspürt, zu grübeln.

Aus islâmischer Sicht ist das Lesen also zwingend notwendig, da Allâh den Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) mit den allerersten Worten zum Lesen aufforderte! Was sagen die Gelehrten dazu? Al-Hasân Al-Lu'lu'î sagte: „Vierzig Jahre sind vergangen und ich bin tagsüber oder nachts nicht eingeschlafen …, ohne dass ein Buch auf meiner Brust lag.“ (Zitiert von „Sei nicht traurig!“).

Was lest ihr gerne? Biografien, Sozio-Politisches, Novellen, Poesie oder Klassisches? Alles eignet sich zum Lesen und alle geben einem Menschen einen Punkt des Fokussierens und der Inspiration. Regelmäßiges Lesen hilft einem dabei, „Redegewandtheit und klares Sprechen zu erlangen“ („Sei nicht traurig!“). Das Lesen hat neben der Tatsache, dass es einem dazu verhilft der Unwissenheit zu entkommen, viele Vorteile. Es hilft einem dabei, Prinzipien und Disziplin zu entwickeln. Es ist ein Kampfmittel gegen Hochmut und Zeitverschwendung. Wie wir alle wissen, ist Hochmut eines der größten Zeichen, vor denen man sich in Acht nehmen muss, wenn es um den Glauben geht.

Wenn man von Prinzipien und Disziplin spricht, ist es wichtig zu betonen, dass der Qurân unsere großartigste Quelle ist. Das Offenbarungsbuch Allâhs ist tatsächlich die großartigste Quelle für Frieden und Rechtleitung. Allâh sagt im Qurân: „(Dies ist) ein Buch, das zu dir (als Offenbarung) herabgesandt worden ist - es soll seinetwegen in deiner Brust keine Bedrängnis sein -, damit du mit ihm warnst, und als Ermahnung für die Gläubigen.“ (Sûra 7:2).

Die Gelehrten sind der Meinung, dass der Qurân regelmäßig gelesen werden sollte. Einige sagen sogar, dass er von einem Gläubigen jeden Monat einmal vollständig durchgelesen werden sollte. Wo stehen wir in diesem Zusammenhang?

Es wurde überliefert, dass Allâhs Liebling (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wer einen Buchstaben aus dem Offenbarungsbuch Allâhs liest, der wird eine Belohnung erhalten. Und diese Belohnung wird verzehnfacht. Ich sage nicht »Alif Lâm Mîm« ist ein Buchtabe, vielmehr sage ich, dass »Alif« ein Buchstabe, »Lâm« ein Buchstabe und »Mîm« ein Buchstabe ist.“ (At-Tirmidhî und Al-Hâkim).

Gepriesen sei Allâh! Stellt euch die Belohnung von jemandem vor, der den Qurân derart regelmäßig liest und ihn zudem auswendig gelernt hat … und jedesmal wenn er liest, seine Belohnung vervielfacht wird… (wir sprechen hier nicht über die Börse)! Allâhs Worte zu rezitieren bringt dem Rezitierenden Seelenfrieden. Und Beständigkeit bringt Süße und mehrt das Licht im Herzen.

Es gibt verschiedene Wege, die man beim Lesen einschlagen kann, wie beispielsweise die Biografie des Propheten, das Leben der Prophetengefährten, Hadîthe, Geschichte, medizinisches und wissenschaftliches Wissen, klassische arabische Poesie (oder übersetzte Versionen davon), zeitgenössische Poesie, aktuelle Themen, Natur, Sprachen ... die Liste kann beliebig fortgesetzt werden, da es verschiedene Geschmäcker gibt.

Wenn ihr das nächste Mal also sehr viel Freizeit habt oder zu Tode gelangweilt seid oder aus keinem ersichtlichen Grund nicht einschlafen könnt, dann nehmt doch ein Buch zur Hand und lest einige Zeilen anstatt den Fernseher einzuschalten! Warum habe ich das Internet, den digitalen Standard unserer Zeit, nicht erwähnt? Der Grund ist, dass das Internet - ungleich einem Buch - grenzenlos ist … es gabelt sich und wird immer größer. Wie oft habt ihr euch dabei ertappt, in Blogs herumzusuchen und endlos immer weiterzuklicken? Derartige Medien werden sehr geschätzt und im heutigen Zeitalter der Digitalisierung benötigt. Doch macht euch nichts vor! Sie helfen in keiner Weise, wenn es darum geht zu lernen, wie man sich konzentriert. Ich meine damit nicht, dass man sich beim Benutzen des Internets nicht konzentrieren kann. Mein Argument ist vielmehr, dass bei der verfügbaren Freizeit eines Menschen das Internet den Fokus zerstreut. Bücher sind dagegen größtenteils auf das vorliegende Thema beschränkt. Man kann sich nicht daraus hinausklicken.

Gewiss kommt mit dem Wissen die Verantwortung und deshalb hat Allâh die Leute des Wissens geehrt. Folglich werden wir für das, was wir wissen oder lernen, zur Rechenschaft gezogen werden. Wir haben viele Unterrichte gehört, viele Bücher gelesen, viele Notizen gemacht … deshalb ist es an uns, viele Taten zu verrichten. Es ist unsere Verantwortung, das bereits Erlernte anzuwenden, um davon zu profitieren. Beginnt also heute damit, indem ihr Disziplin aufbaut: Werdet konzentrierter!

Und Allâh weiß es am besten!

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