2. Das nächtliche rituelle Gebet im Ramadân:
Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) stand das ganze Jahr über zum nächtlichen rituellen Gebet auf, der Anweisung Allâhs folgend: „O du Eingehüllter, steh (zum Gebet) die (ganze) Nacht auf – bis auf einen kleinen Teil.“ (Sûra 73:1-2).
Allâh der Erhabene lobt diejenigen, die zum rituellen Gebet in der Nacht aufstehen: „Und diejenigen, die die Nacht verbringen, indem sie sich (im Gebet) vor ihrem Herrn niederwerfen und aufrecht stehen.“ (Sûra 25:64).
Weiterhin sagt Er: „Ihre Seiten weichen vor den Schlafstätten zurück; sie rufen ihren Herrn in Furcht und Begehren an und geben von dem, womit Wir sie versorgt haben, aus.“ (Sûra 32:16).
Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Das beste rituelle Gebet nach dem Pflichtgebet ist das nächtliche rituelle Gebet.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).
Es ist überliefert, dass er (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) dem nächtlichen rituellen Gebet im Ramadân besondere Beachtung schenkte. Unter anderem hielt er (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zum nächtlichen rituellen Gebet an und gab bekannt, dass es wie das Fasten des Ramadân ein Grund für Vergebung sei. Er (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wer den Ramadân im Glauben und in der Hoffnung auf Allâhs Belohnung im nächtlichen rituellen Gebet verbringt, dem wird vergeben, was er zuvor an Sünden begangen hat.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).
Das nächtliche rituelle Gebet im Ramadân ist das Tahaddschud-Gebet voller Demut und Konzentration in diesen edlen Nächten, wobei man sich Allâh dem Erhabenen nähert.
Der Gelehrte Ibn Uthaimîn sagte: „Seine Aussage »im Glauben« bedeutet: im Glauben an Allâh und die Belohnung, die Er für die in der Nacht Betenden vorbereitet hat. Und seine Aussage »in der Hoffnung« bedeutet: in der Hoffnung auf Allâhs Belohnung. Es sind weder Augendienerei noch Ruf oder Geld, die ihn antreiben.“
Das nächtliche rituelle Gebet schließt das Gebet von Anfang bis Ende der Nacht ein. Das Tarâwîh-Gebet (nach dem Nachtgebet) gehört demnach zum nächtlichen Gebet im Ramadân.
Daher sollte man es wahren, es ernst nehmen und auf die Belohnung Allâhs dafür hoffen. Es sind nur einige Nächte, die der intelligente Gläubige nutzt, bevor sie vergehen. Es wurde Tarâwîh (Erholung) genannt, weil die Leute es lang beteten und sich nach jeweils vier Rak'as ein wenig erholten.
Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) war der Erste, der das Tarâwîh-Gebet in der Gemeinschaft in der Moschee einführte. Dann ließ er davon ab – aus Sorge, es könnte seiner Gemeinschaft zur Pflicht gemacht werden. In den beiden Werken authentischer Hadîthe ist von Âischa überliefert, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) eines Nachts in der Moschee betete und einige Menschen ihm in seinem Gebet folgten. Daraufhin betete er in der darauffolgenden und die Menschen kamen vermehrt. Dann versammelten sie sich in der dritten oder vierten Nacht und der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) ging nicht zu ihnen hinaus. Am Morgen sagte er: „Ich habe gesehen, was ihr getan habt. Es hat mich nur daran gehindert, zu euch hinauszugehen, dass ich befürchtete, es könnte euch zur Pflicht gemacht werden.“ Dies war im Ramadân.
Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verstarb, während es sich so verhielt. Daraufhin versammelte Umar ibn Al-Chattâb die Menschen in der Moschee zum Tarâwîh-Gebet hinter einem Vorbeter. Damit belebte er diese Sunna, nachdem der Grund, dass nämlich der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) befürchtet hatte, es könnte seiner Gemeinschaft zur Pflicht werden, weggefallen war. Die Offenbarung hatte schließlich mit dem Tod des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) ihr Ende gefunden. Und die Muslime, die der Sunna folgen, sind sich darüber einig, dass Umar islâmisch korrekt gehandelt hat. Nur die Leute der Bid'a (unerlaubte Neuerung in Dingen der Religion) weichen davon ab.
Ein weiterer Beweis für die Richtigkeit dieser Angelegenheit ist die Überlieferung von Abû Ad-Dardâ , dass er mit ihnen in der Nacht zum 23. bis zum ersten Drittel der Nacht betete und in der Nacht zum 25. bis zur Hälfte der Nacht. Da sagten sie: „Wenn du uns es doch mehren würdest!“ Er (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) entgegnete: „Wenn der Mann mit dem Vorbeter betet, bis dieser geht, wird für ihn der Rest seiner Nacht niedergeschrieben.“ (Überliefert von den Leuten der Sunna und von At-Tirmidhî für akzeptabel erklärt.)