3. Gewöhnen an das Sprechen von Bittgebeten:
Die Haddsch-Reise ist von Anfang bis zum Ende eine Gelegenheit zum Sprechen von Bittgebeten und die Anflehung Allâhs des Majestätischen, wobei die Anlässe zur Annahme für einen Pilger und nicht für Andere verwirklicht werden, nämlich die Vorzüglichkeit der Zeit, des Ortes, des Zustandes des Bittenden und der Durchführung dieses großartigen Ritus sowie der Vielheit der Orte, an denen man Bittgebete aussprechen darf, deren Akzeptanz er sich erhofft. Beim Tawâf (Umschreiten der Ka'ba), Sa'î (Lauf zwischen Safâ und Marwa), Verweilen in der Arafat-Ebene und im Al-Masch'ar Al-Harâm (Aufenthaltsort Muzdalifa) und beim Bewerfen sowohl der kleinsten als auch der mittleren Steinsäule handelt es sich um Stätten für das Aussprechen von Bittgebeten und vorzügliche Zeiten, während derer sie erhört werden. Dies führt einen Gläubigen zum oftmaligen Aussprechen von Bittgebeten und zur Gewöhnung, sie auch an all seinen zukünftigen Tagen zu sprechen.
4. Gewöhnen an das Abwarten des Erlösens:
Sieht der Pilger die Pilgerscharen, die sich beim Tawâf, Sa'î und beim Werfen der Steine drängen, glaubt er, dass diese Scharen sich nie auflösen, und er seinen Wunsch, nämlich die Vollendung von Tawâf, Sa'î und das Werfen der Steine, nicht erfüllen kann. Vielleicht ärgert er sich, wird in höherem Maße überdrüssig und sagt sich, dass er den Haddsch nach diesem seinem Jahr nie wieder durchführen wird.
Nach einer kurzen Zeitspanne lösen sich die Mengen auf und die Durchführung der Riten wird erleichtert.
Hierbei geht es um eine große Lehre und ein einzigartiges Geheimnis, aus dem ein Pilger die Anbetung im Hinblick auf das Abwarten des Erlösens lernt, wobei diese zu den bedeutendsten Anbetungshandlungen und den frommsten Taten gehört. Danach gibt er die Hoffnung weder auf das Erbarmen Allâhs noch auf die Nähe Seines Erlösens auf, wie auch immer sich die Finsternis vermehrt, sich der Schmerz verschlimmert und sich das Unglück verstärkt, sei dies in seinem Zustand oder im Zustand seiner Umma. Vielmehr soll er eine gute Meinung von seinem Herrn haben, auf Seine Erlösung, Güte und Nähe der Wechselfälle der Vorherbestimmung des Majestätischen warten. Er empfindet also bei der Heimsuchung den Geruch des Erlösens und die innere Ruhe.
5. Aneignung guter Sitten:
Der Haddsch stellt für jemanden, der diesen will, einen umfangreichen Platz dar. Der Pilger übt also in praktischer Weise Nachsicht, Geduld, Nachgiebigkeit und Zurückhalten von Grimm, und zwar wegen des Gedränges, der Ermüdung und der Anstrengung, die ihn befallen, seien diese auf dem Weg zum Haddsch, beim Tawâf, Sa'î, Werfen der Steine oder bei anderen Riten. Der Pilger erträgt das, was ihn von diesem trifft, weil er weiß, dass die Tage des Haddsch gezählt sind, und weil er fürchtet, dass sein Haddsch rechtsungültig wird, wenn er den schlechten Taten freien Lauf lässt. Er weiß weiterhin, dass die Pilger die Gäste des Allerbarmers sind. So gelten ihre Verehrung und das Durchhalten dessen, was sich bei einigen von ihnen ereignet, als ein Beweis für die Verherrlichung Allâhs des Majestätischen.
Erträgt der Pilger diese Beschwernisse während der Haddsch-Tage, wird dies zu einem Anlass, dass er im übrigen Teil seines Lebens edle Sitten vorweist.
Ferner lernt der Pilger Freigiebigkeit, Preisgabe, Vorziehung, Pietät und Barmherzigkeit, und zwar durch die von ihm gesehenen hervorragenden edlen Stellungen, die diese Bedeutungen verkörpern. Dieser ist ein großmütiger Mann, der für Bedürftige ausgibt. Und jener ist ein Gnädiger, der jemandem verzeiht, der ihn schlecht behandelt hat. Und jener ist ein Barmherziger, der Mitleid mit Bedürftigen hat und zu ihnen freundlich ist. Und jener ist ein Geduldiger, der das Leid, das ihn trifft, erträgt. Und jener ist gütig gegen seinen Vater, indem er ihn auf seiner Schulter trägt. Und jener behandelt seine alte Mutter feinfühlig und versorgt sie.
Er gewinnt sogar edle Sitten, wenn er Leute sieht, die die Bedeutung des Haddsch nicht begreifen, sich ob nichtiger Gründe ärgern und ob nichtiger Angelegenheiten ungeduldig werden. Betrachtet ein geduldiger, tiefe Einsicht besitzender Mann die schlechten Taten dieser Leute, verzichtet er darauf, sich zu ärgern und hält sich von den schlechten Sitten fern.
6. Verwirklichung der islâmischen Brüderlichkeit:
Man wendet sich einer einzigen Gebetsrichtung und einem einzigen Herrn zu, wobei die Gefühle einheitlich sind und man eine einheitliche Kleidung trägt und einheitliche Riten zu einer bestimmten Zeit durchführt. All diese Dinge sammeln sich im Haddsch. Sie sind ein Anlass dafür, die Einheit zu verspüren und ein Motiv zur Brüderlichkeit, zum Kennenlernen und zur Zusammenarbeit im Interesse der Religion und des diesseitigen Lebens.
7. Verwirklichung der Anbetungshandlung, bei der Allâh alles kontrolliert:
Der Pilger umschreitet also die Ka'ba siebenmal, führt den Sa'î zwischen den Hügeln Safâ und Marwa siebenmal durch, wirft mehrmals sieben Steine, verweilt in der Arafat-Ebene zu einer bestimmten Zeit und bricht von dieser zu einer bestimmten Zeit auf und übernachtet in Muzdalifa während einer bestimmten Zeit usw.
Man wird ihn nicht sehen, dass er die Anzahl der Steinchen beim Werfen vermehrt oder vermindert. Man wird auch nicht sehen, dass er eine der Haddsch-Handlungen nicht zu deren Zeit durchführt. Ferner wird man auch nicht sehen, dass er etwas vom Verbotenen im Ihrâm-Zustand wissend und vorsätzlich macht.
Warum? Weil er fürchtet, dass sein Haddsch rechtsungültig wird, und weil er weiß, dass Allah ihn sieht.
Dabei handelt es sich um eine großartige Lehre, die einen Muslim dazu führt, Allâh den Majestätischen bei all seinen Angelegenheiten und Handlungen zu fürchten; denn derjenige, der Einsicht in die Haddsch-Handlungen hat, hat Einsicht in die anderen Handlungen.