Junkfood ist keine !

27/12/2016| IslamWeb

Wer immer den Begriff „Junkfood“ prägte, war sehr aufrichtig damit, was in diesen farbigen Schachteln steckt. Dennoch sind Menschen auf der ganzen Welt dazu bereit, etwas zu kaufen und zu essen, was als „Junkfood“ (minderwertige Nahrung) etikettiert wird! Was sind die verheerenden Folgen dieser Essenswahl? Nachstehend folgen die erschreckenden Fakten, die euch dabei helfen werden, nächstes Mal eine bessere Entscheidung zu treffen, wenn ihr euch danach sehnt, „Junkfood“ zu essen oder es eurer Familie aufzutischen.

 

Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, gesundes Essen zu kochen und Junkfood und Softdrinks vom täglichen Speiseplan meiner Familie zu verbannen, und ich möchte euch gern die Gründe dafür mitteilen. Als muslimische Eheleute und Eltern sind wir dazu verpflichtet, größte Sorge für die Gesundheit unserer Familien zu tragen, um von den guten und reinen Gaben zu essen, die Allâh uns auf Erden gegeben hat, zumal wir im Qurân hierzu angewiesen werden. Und wir dürfen durch die Nahrungsmittel, die wir essen und anderen anbieten, keinen Schaden anrichten.

 

Es gibt drei Haupt-Lebensbereiche, die vom Junkfood-Trend negativ beeinträchtigt werden: Unsere Gesundheit, unsere Wirtschaft und unsere sozialen Gepflogenheiten. Lasst uns jeden dieser Bereiche näher betrachten und mit den Beeinträchtigungen unserer Gesundheit beginnen!

 

Junkfood und Gesundheit

 

Der erste Bereich, der von der Qualität des Essens beeinträchtigt wird, ist die Gesundheit derer, die es zu sich nehmen. Nachstehend einige alarmierende Fakten, derer wir uns bewusst sein sollten, bevor wir uns für ein Sodawasser und einen Sandwich in einem örtlichen Fastfood-Restaurant anstellen:

 

Konservierungsstoffe, Zusatzstoffe, künstliche Farben und Aromen. All diese chemischen Substanzen sind wesentliche Bestandteile von Junkfood. Das meiste Fastfood, das man isst, hat seinen Geruch und seinen Geschmack in der industriellen Verarbeitung vollständig verloren. Es schmeckt und riecht lediglich so, weil Chemikalien hinzugefügt wurden, nicht auf Grund der Art und Weise, wie es gekocht wurde. Der Kohlegrillgeschmack eines Burgers beispielsweise kommt nicht von schwelenden Kohlen auf einem Grill im Freien, sondern aus einer Flasche mit Chemikalien, die in einem Labor hergestellt wurden und mit dem Fleisch vermischt werden, das man isst.

 

Bei einem kürzlich veröffentlichten Experiment ließ eine amerikanische Ernährungswissenschaftlerin ein „Happy Meal“ von MacDonalds ein ganzes Jahr lang unbedeckt auf einem Regal in ihrer Küche stehen. Auf Grund der enormen Menge an Konservierungsstoffen war es nach einem Jahr immer noch nicht zersetzt. Sie wurde wie folgt zitiert: „Wenn Mikroben und Insekten ein ganzes Jahr lang nicht an diesem Essen interessiert waren, dann sollte man es definitiv nicht seinen Kindern servieren!“

 

Verarbeitetes und raffiniertes Essen ist völlig nutzlos, wenn nicht sogar gänzlich schädlich! Wenn Essen (beispielsweise Würstchen und Aufschnitt) verarbeitet oder raffiniert (beispielsweise mit weißem Zucker oder Mehl) wird, dann verliert es viele Nährwerte, die in vollwertigen Lebensmitteln enthalten sind. Es oxidiert auch und oxidiertes Essen ist ungesund.

 

Allergien stehen in direktem Zusammenhang mit Konservierungsstoffen und Zusatzstoffen, in einigen Fällen bis zu einem ernsthaft schädlichen oder sogar tödlichen Grad. Mütter können den extremen Anstieg an Allergiearten und deren Intensität bestätigen, die Kinder heutzutage erleben.

 

Antidepressiva, Wachstumshormone und Geschlechtshormone. All dies wird mit dem Tierfutter vermischt, um das Wachstum und den Fleischgehalt zu steigern. Tiere und Vögel gewerblicher Höfe sind gezwungen, unnatürlich schnell zu wachsen, um den Profit zu maximieren. Auf Grund der bedingten schrecklichen Überfüllung in den gewerblichen Mastställen und Höfen sind sie auch größtenteils depressiv, sodass ihnen zudem psychiatrische Medikamente (Antidepressiva) gegeben werden, um sie zum Essen und Vermehren zu zwingen. All diese schädlichen Substanzen werden auf die Menschen übertragen, die deren Fleisch essen.

 

Heftiger Körperverfall. Morgan Spurlock beweist in seinem hervorragenden Dokumentarfilm „Super Size Me“ eindeutig, dass der Verzehr von Junkfood heftigen Körperverfall verursacht. Er machte sogar einen Selbstversuch, bei dem er versuchte, einen Monat lang täglich nur Burger, Pommes und Softdrinks zu sich zu nehmen und die Folgen mit der Kamera zu dokumentieren. Die Ergebnisse waren schockierend. Fettleibigkeit, Leber- und Nierenfehlfunktion, Stimmungsschwankungen und geringer Sexualtrieb sind nur einige Schäden, die seine medizinischen Tests nach nur wenigen Tagen seiner ungesunden Diät aufzeigten. Seine Ärzte mussten ihn davon abhalten, weil er sich förmlich selbst tötete. Man könnte argumentieren, dass er eine extreme Menge an Junkfood innerhalb kurzer Zeit zu sich nahm. Nun ja, fragt euch selbst: An wie vielen Wochenenden geht ihr mit eurer Familie in ein Junkfood-Restaurant essen? Und wie oft wöchentlich bestellt ihr auf der Arbeit Fertigessen und dann zu Hause, wenn ihr von der Arbeit zurückkehrt und zu müde zum Kochen seid?

 

Laut einer Umfrage aus dem Jahre 2008 ist Großbritannien dem Fastfood am meisten zugetan, dicht gefolgt von den USA. Die Anzahl von Menschen, die letztes Jahr in Großbritannien auf Grund von Fettleibigkeit ins Krankenhaus eingewiesen wurden, schoss auf 60 Prozent empor, während die Anzahl der Gewichtsreduktionsoperationen um 55 Prozent anstieg.

 

Junkfood kann kriminelles Verhalten bewirken. Eine neue Studie über britische und amerikanische Straftäter hat gezeigt, dass Ernährungsmangel – besonders an Omega-3-Fettsäuren – kriminelle Gewalt zur Folge haben kann. Die britischen Gefängnisse haben bereits ihr Höchstfassungsvermögen erreicht, was darauf hindeuten könnte, dass die Pandemie von Gewalt in westlichen Gesellschaften möglicherweise mit dem drastischen Konsumanstieg von ungesundem Essen und Junkfood verbunden ist. Mit anderen Worten: Junkfood macht uns womöglich nicht nur krank und dick, sondern auch zornig und böse.

   

Softdrinks erhöhen das Krebsrisiko. Eine neue Studie an der Universität Minnesota hat ergeben, dass Softdrinks das Risiko, Bauchspeicheldrüsenkrebs zu bekommen, verdoppeln können. Obwohl Bauchspeicheldrüsenkrebs relativ selten vorkommt, bleibt er einer der tödlichsten Krebsarten. Nur fünf Prozent der Menschen, bei denen dieser Krebs diagnostiziert wurde, sind fünf Jahre später noch am Leben. Diejenigen, die zwei oder mehr Softdrinks pro Woche tranken (im Durchschnitt fünf pro Woche), hatten ein um 87 Prozent erhöhtes Krebsrisiko verglichen mit Personen, die dies nicht taten.

 

Junkfood ist genauso suchterzeugend wie Heroin! Neueste Studien haben ergeben, dass Fastfood fast genauso suchterzeugend ist wie Heroin und genauso schwierig aufzugeben!

 

Unser Gehirn ist ein sehr komplexes chemisches Labor. Deshalb haben die Reaktionen, die dort in Verbindung mit dem Essen stattfinden, zur Folge, dass das eigene Wohlbefinden entweder verbessert oder zerstört wird. Eine Diät von Burger, Chips, Würstchen und Kuchen wird, laut Forschung, das Gehirn so programmieren, dass es sich sogar noch mehr nach Lebensmitteln sehnt, die einen hohen Zucker-, Salz- und Fettgehalt besitzen. Im Laufe der Jahre werden diese Lebensmittel ein Ersatz für Freude (sprich: Sie werden im wahrsten Sinne des Wortes die eigene Laune kontrollieren und starke Gelüste hervorrufen). Dies führt dazu, dass Menschen sehr süchtig werden und Esssucht bekommen.

 

Schulen sollten frei von Junkfood sein! Bei einem Besuch an einer teuren Kairoer Privatschule vor Kurzem machte es mich traurig, eine Kopie der gleichen gesundheitsschädigenden Essgewohnheiten zu sehen, die die öffentlichen amerikanischen Schulen befallen: Es gab einen Junkfood-Stand und einen Softdrink-Automaten in der Schulkantine. Und dies war die einzige Essensalternative, die Kindern angeboten wurde, deren Eltern knapp 40.000 ägyptische Pfund jährlich pro Kind bezahlen, um ihnen die besten Schulbildungsbedingungen zu bieten, die man mit Geld erwerben kann!  

 

Ich bin der Meinung, dass Schulen Softdrink- und Junkfood-freie Zonen sein sollten, genauso wie sie frei von anderen gesundheitsschädigenden, suchterzeugenden Substanzen wie Zigaretten, Drogen und Alkohol sind – besonders da Junkfood, wie durch die Forschung bewiesen, in sehr starkem Maß suchterzeugend ist! Wir müssen realisieren, dass das, was die Schulen tun, wenn sie unseren Kindern diese Nahrungsmittel verkaufen, genau genommen Begünstigung und Hervorrufen der Sucht von Kindern ist – weil es gut für das Geschäft ist!

 

Junkfood beeinträchtigt das Lernen. Es wird sogar noch alarmierender, wenn derartige Nahrungsmittel verursachen, dass nicht nur die Gesundheit der Kinder beeinträchtigt wird, sondern auch deren Lernprozess, selbst bei einfachen alltäglichen Fertigkeiten wie beispielsweise das Erkennen von Früchten und Gemüse! In einer kürzlich gehaltenen Rede an der TED-Tagung zeigte der berühmte britische Koch und Gesundheitsaktivist Jaime Oliver ein schockierendes Video über Fünfjährige an einer amerikanischen Schule, die nicht in der Lage waren, gewöhnliche Früchte und Gemüsesorten, wie Tomaten, Melonen, Kartoffeln und Kohlköpfe zu benennen, weil sie sie niemals zuvor gesehen hatten! Sie aßen zu Hause nur Pizza, Pommes, Würstchen und Burger und ihre Eltern nahmen sie nie zur Frischkostabteilung eines Supermarktes mit, geschweige denn zu einem örtlichen Markt, auf dem Frischwaren verkauft werden.

 

Was muss eine gesunde Pausenbrotdose enthalten? Einige Psychologen behaupten, dass unser Unterbewusstsein keine Verneinung versteht. Wenn ich daher zu euch sage „Esst keinen Junkfood!“, dann werdet ihr zuerst darüber nachdenken müssen, Junkfood zu essen, um in der Lage zu sein zu verstehen, was ihr nicht tun solltet. Wenn man süchtig danach ist, dann wird man die Warnung wahrscheinlich einfach ignorieren und danach lechzen. Wenn ihr daher feststellt, dass ihr euch, selbst nachdem ihr diesen Artikel gelesen habt, nach einem Burger sehnt, dann müsst ihr eingestehen, dass ihr süchtig seid und dass der Verzicht darauf eine bewusste Entscheidung ist! Denkt an die guten Dinge, die ihr und eure Familie bekommen könnt und werdet, wenn ihr zweckmäßiges, gesundes Essen vorzieht! Nachstehend eine schöne Erinnerung, was man zum Mittagessen in der Schule oder auf der Arbeit einpacken sollte: Was gehört in eine gesunde Pausenbrotdose?

 

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