Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Zu den vorzüglichsten frommen Taten gehört die Liebe zu allen Gläubigen. Denn der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:
„Wer drei [Eigenschaften] aufweist, empfindet die Süße des Glaubens: Dass Allâh und Sein Gesandter ihm lieber sind als alles andere außer ihnen und dass er eine Person nur um Allâhs willen liebt....“ (Al-Buchârî und Muslim.)
Und noch vorzüglicher wird es, wenn dieser Gläubige ein Wissender ist. Denn die Ehrung der Leute des Wissens bedeutet die Ehrung der Gebote Allâhs des Allmächtigen und Majestätischen, die sie kennen und vermitteln. Denn die Gelehrten sind die Erben der Gesandten und deren Nachfolger in der Übermittlung der göttlichen Gesetzesordnung, die jene gelehrt haben. In diesem Sinne wurde überliefert, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:
„Die Wissenden sind die Erben der Propheten. Und die Propheten haben wahrhaftig weder einen Dinar noch einen Dirham als Erbe hinterlassen. Vielmehr hinterließen sie das Wissen. Wer es also übernimmt, der hat einen reichhaltigen Anteil an etwas Gutem übernommen.“
(Überliefert von At-Tirmidhî und anderen. Al-Albânî erklärte den Hadîth für authentisch.)
Der Islâm hält dazu an, die Gelehrten zu respektieren und zu ehren. So heißt es im Sunna-Werk von Abû Dâwûd, nach einer Aussage von Abû Mûsâ Al-Asch'arî, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:
„Zur Verehrung Allâhs gehört die Ehrung eines Muslims hohen Alters und einer Person, die den Qurân in sich trägt [einer Person, die den Qurân auswendig kann], ohne zum Extremen zu neigen noch nachlässig zu sein...“
Demzufolge kann man sagen: Die Liebe zu allen Gläubigen und speziell zu Leuten des Wissens gehört zu den Merkmalen des Glaubens. Daher sollte ein Muslim alle Leute des Wissens lieben. Dabei spricht nichts dagegen, dass man einige von ihnen mehr liebt als die anderen. Doch einen Gläubigen zu verabscheuen, ohne dass es einen islâmisch zu rechtfertigenden Grund dafür gibt – wie zum Beispiel, dass er offenkundig und öffentlich sündigt –, ist eine Krankheit, die ein Muslim behandeln muss. Es ist sogar zu befürchten, dass solch eine Person sündigt. Es könnte gar zum Leugnen des Islâm führen, wenn man sich dabei über das Wissen lustig macht, das er [der Gelehrte] verinnerlicht, oder über die Botschaft, die er unter den Muslimen verbreitet. In Barîqa Mahmûdiyya heißt es in einem Zitat vom Autor des Buches mit dem Titel Al-Ischbâh:
„Sich über das Wissen und die Wissenden lustig zu machen ist die Leugnung des Islâms.“