Ich bin ein neunzehnjähriges Mädchen, ich liebe die Religiosität wie auch religiöse Menschen. Zudem bemühe ich mich, ihrem Weg zu folgen. Doch nur eine Weile später stelle ich fest, wie ich mich dem Diesseits zugewandt habe. Was raten Sie mir?
Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Die Liebe zu Allâh dem Erhabenen, zu Seinem Gesandten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und zu Seinen Nahestehenden aus den Reihen der Gläubigen und Rechtschaffenen gehört zu den Anzeichen für einen guten Zustand und einen vollkommenen Glauben. So steht in den beiden Sahîh-Werken von Al-Buchârî und Muslim wie auch andernorts, dass Allâhs Gesandter (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:
„[Es gibt] drei [Eigenschaften]; wer sie verinnerlicht, nimmt die Süße des Glaubens wahr: Dass Allâh und Sein Gesandter ihm lieber sind als alles andere und dass er bei seiner Liebe gegenüber einer Person diese nur um Allâhs willen liebt und dass er es verabscheut, zum Islâm-Leugnen zurückzukehren, so wie er es verabscheut, ins Höllenfeuer geworfen zu werden.“
Die Freundschaft zu den Allah Nahestehenden ist ein Teil des Glaubens eines Muslims. Es ist seine Pflicht, sie [die Freundschaft zu ihnen] zu wahren und sich darum zu bemühen, sie zu intensivieren. Allah der Erhabene sagt: „Euer Schutzherr [Waliyy] ist (allein) Allâh und (auch) Sein Gesandter und diejenigen, die glauben...“ (Sûra 5:55).
Ferner sagt der Erhabene:
„Du findest keine Leute, die an Allâh und den Jüngsten Tag glauben und denjenigen Zuneigung bezeigen, die Allâh und Seinem Gesandten zuwiderhandeln...“ (Sûra 58:22).
Wer also in seinem Inneren Liebe gegenüber Allâh und Seinen Gesandten und Freundschaft wie auch Liebe gegenüber den Glauben Verinnerlichenden empfindet, soll Allâh den Erhabenen dafür dankend lobpreisen. Er sollte Ihn darum bitten, dass Er ihm noch mehr Gnade erweist und ihm dabei hilft, Ihm gegenüber dankbar zu sein.
Doch zur Natur der Psyche des Menschen, die er in sich trägt, gehört, dass sie nicht konstant in einem Zustand bleibt, sondern sich in einem ständigen Auf und Ab befindet. Manchmal ist sie energisch und motiviert zu Anbetungshandlungen und manchmal ist sie träge und die Anbetungshandlungen fallen ihr schwer.
Wenn es sich bei dem, was die Fragestellerin manchmal empfindet, um eine Nachlässigkeit beim Verrichten mancher freiwilliger Handlungen handelt oder um die Liebe zu Besitz, zur Familie und zu Kindern oder etwas Vergleichbares, so gibt es niemanden, bei dem solche Dinge nicht vorkommen. Sogar die Gefährten des Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) beklagten sich darüber. Einer davon war Handhala. Allâhs Gesandter (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte zu ihm:
„Aber o Handhala! Manchmal so und manchmal so. (Er sagte dies dreimal.)“ (Überliefert von Muslim).
Daher raten wir der geehrten Fragestellerin, auf jeden Fall ihre Pflichten einzuhalten und sich von verbotenen Dingen fernzuhalten und einige freiwillige Handlungen stets zu verrichten, und seien es auch nur wenige.
Denn in den Sahîh-Werken von Al-Buchârî und Muslim wie auch andernorts steht, dass Allâhs Gesandter (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:
„‚Strebt es an, so gut zu handeln, wie ihr könnt, und seid frohen Mutes!... Denn niemand betritt das Paradies durch sein Handeln.“ Man fragte: „Auch du nicht, o Allâhs Gesandter?“ Er antwortete: „Auch ich nicht. Nur wenn Allâh mich mit Seiner Barmherzigkeit umgibt. Und wisset, dass diejenige der Handlungen, die Allâh am liebsten ist, die am regelmäßigsten ist, auch wenn sie gering ist.!“
Für mehr Suchoptionen bitte auf Pfeil klicken